Dörfer in Hessen ist eine Buchreihe, die erstmals umfassend die örtliche Kultur Hessens geordnet nach Regionen darstellt. Siedlungs-, Hof- und Hausformen aus ganz Hessen werden in Beispielen dokumentiert und analysiert. Jeder Band ist nach dem gleichen System aufgebaut. Vier Dörfer mit jeweils 20 bis 40 km Abstand werden dabei zu einer Route zusammengefasst und ergeben einen Schnitt durch die unterschiedlichen Kulturlandschaften.
Autoren | Reinhard Reuter & Christoph Beck |
Herausgeber | Landesamt für Denkmalpflege Hessen |
Erscheinungsdatum | 1. Juni 2004 |
ISBN | 3-7845-7053-4 |
Die zweibändige Geschichte Berstadts stellt eine umfassende Aufarbeitung der historischen Entwicklung des Ortes dar. Sie wird mit einem Beitrag des Kreisarchäologen Dr. Lindenthal zur Vor- und Frühgeschichte Berstadts beginnen. Großer Raum wird den ortsansässigen oder seinerzeit begüterten Adelsgeschlechtern eingeräumt. Zentral ist die umfassende Darstellung der Kirchengeschichte, auch der Baugeschichte, im Bezug zum Kirchenjubiläum 2005.
Die Entwicklung des mittelalterlichen Ortes und die Lebensbedingungen der Menschen, die in Berstadt lebten, bilden einen weiteren Themenschwerpunkt. Mit der Reformationszeit beginnt der Aufbau eines Schulwesens und die Einführung eines Stipendiums. Das Alltagsleben der Einwohner in der Neuzeit war häufig von Seuchen, Bränden, von Kriegen bedroht. Dieses wird ebenso besprochen, wie die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte seit dem 30jährigen Krieg. Handwerk und Landwirtschaft nehmen dabei sehr breiten Raum ein.
Die politische Geschichte von der Kaiserzeit bis zur Bildung der Großgemeinde wird ebenso geschildert wie Betrachtungen darüber, was das Dorf zusammenhält oder warum der Berstädter so ist, wie er ist. In beiden Bänden werden bestimmte historische Momente in Zwischenschritten genauer dargestellt: Die Chronik des Pfarrers Louis Reiber, der Heiligenstock, wie Berstadt unter den Kriegen leidet, eine Kulturgeschichte der Berstädter Gasthäuser und die Rolle von Berstädter Schönfärbern in der Revolution von 1848.
Genealogisch interessant sind eine Aufstellung der Berstädter Namen aus der Zeit vor den Kirchenbüchern, aber auch die sehr zahlreichen Lebensdaten, welche mit aufgenommen wurden und den Leserinnen und Lesern Anreiz bieten sollen, sich mit der eigenen Familiengeschichte zu beschäftigen.
Zusätzlich sind zwei naturkundliche Aufsätze von Dr. Sawitzky und Dr. Steffek zur Tier- und Vogelwelt der mittleren Horloffaue enthalten.
Autoren | Eugen Rieß & Willy Roth |
Herausgeber |
Arbeitskreis Dorfentwicklung Berstadt, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wölfersheim und der ev. Kirchengemeinde Berstadt |
Erscheinungsdatum | 2005 |
ISBN | ISBN 3-923907-08-07 |
Der dritte Band der Reihe Berstadt - Menschen und Geschichte - steht ganz im Zeichen der 1200-Jahrfeier 2017 und umfasst ca. 350 Seiten und ist als Farbdruck gestaltet.
Der Band beginnt mit einem Artikel von Kreisarchäologen Dr. Jörg Lindenthal zum merowingerzeitlichen Gräberfeld von Berstadt.
Die Autoren Eugen Rieß und Willy G. Roth behandeln ausführlich den zeitgeschichtlichen Kontext der Ersterwähnung, den Einfluss des Klosters Fulda auf die Geschichte der nördlichen Wetterau und natürlich besonders Berstadts. Ebenso wird auf den Codex Eberhardi eingegangen, ein Kartular aus dem 12. Jahrhundert, in dem Berhtenstat erwähnt wurde. Es wird die Datierung der Ersterwähnung 817 und die problematische Arbeitsweise des Mönchs Eberhard diskutiert. Der Fronhof Berstadt, heute Mainzer Hof, die fuldische Mark, Berstadt im Früh- und Hochmittelalter und Religionsgeschichtliches sind weitere Themen.
Besonders ein Berstädter Wunder am Grab der Heiligen Elisabeth von Thüringen und neue Forschungsansätze zum Alter der Kirche sind hierzu zu zählen. Pfr. i. R. Erich Hinkel schrieb ein szenisches Anspiel zu Luther in Berstadt und eine Abhandlung zur Kirchturmsuhr. Der ehemalige Berstädter Pfarrer Hans Karl Müller beschäftigte sich ausführlich mit dem Schicksal der Jüdin Cilly Fettmann.
Einen weiteren Themenschwerpunkt bildet das Thema Landwirtschaft, der historische Wandel vom Frühmittelalter zur Vergetreidung im Spätmittelalter. Bernd Jäger ergänzt die historische Betrachtung mit einem Artikel über die Rekultivierung nach dem Braunkohlentagebau.
Neue Erklärungen in der Geschichtsschreibung zu Markwald und Wasserburg Berstadt folgen. Ausführlich wird auch auf die Bedeutung der Straßenlage des Ortes eingegangen.
Heinrich Mimberg, ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet der Postgeschichte, steuert einen äußerst ausführlichen Beitrag zur Geschichte der Post in Berstadt, Grund-Schwalheim und Wohnbach bei.
Um Berstadt im Jubiläumsjahr als Dorf mit gr. Gemeinsinn und einem ausgeprägten sowie originellen Vereinsleben zu dokumentieren, haben sich die Ortsvereine eigenverantwortlich selbst dargestellt.
Auch das imposante Industriegebiet Berstadts, direkt an der A 45 gelegen, wird behandelt.
Wie bei den beiden ersten Bänden ist das Titelblatt von Hermann Schleuning gestaltet, von dem auch das Gemälde auf der Rückseite des Buchs stammt und sechs weitere Gemälde im Buch.
Karin Sawitzky zeichnete historische Pflugformen und Anspanntechniken.
Autoren | Eugen Rieß & Willy Roth |
Herausgeber |
Gemeinde Wölfersheim, 1200 Jahre Berstadt e. V. und Arbeitskreis Dorfentwicklung Berstadt |
Erscheinungsdatum | 2017 |
ISBN | 978-3-00-056100-9 |
Kontakt
1200 Jahre Berstadt e.V.
1. Vorsitzender Manfred Koppe
Licher Straße 43
61200 Wölfersheim - Berstadt